Linoleumboden richtig entfernen
Linoleumboden richtig entfernen
Linoleumböden waren besonders in den 1970er- und 80er-Jahren ausgesprochen beliebt. Aktuell feiern sie zwar ein kleines Comeback, den heutigen Standards genügen viele der alten Beläge aber nicht mehr. Also: Raus damit! Aber wie? Wie geht man bei der Entfernung eines Linoleumbodens am besten vor? Wir liefern in diesem Artikel die Antworten und einige weitere interessante Infos rund um den speziellen Bodenbelag.
Linoleum: Ein kleiner Steckbrief
Die Geschichte des Linoleums ist älter als die allermeisten von uns wahrscheinlich denken mögen. Tatsächlich wurde das Wand- und Bodenbelagsmaterial bereits im Jahr 1860 vom englischen Chemiker und Gummihersteller Fredrick Walton erfunden. Heute ist die Zusammensetzung von Linoleum international genormt – in Europa ist sie in der EN 548 festgehalten. Laut der sind das die wichtigsten Inhaltsstoffe:
- Oxidiertes Leinöl (32 %)
- Naturharze (8 %)
- Organische Füllstoffe – z. B. Kork- oder Holzmehl (40 %)
- Anorganische Füllstoffe – z. B. Kalksteinpulver oder Farbpigmente (20 %)
Seinen Namen verdankt das Material dem lateinischen Begriff für Leinöl – oleum lini. Angesichts seiner Zusammensetzung ist es nicht verwunderlich, dass es sich bei Linoleum um ein nachhaltiges Naturmaterial handelt, welches sich am Ende seiner Nutzungs- bzw. Lebenszeit tatsächlich kompostieren lässt. Aber Achtung: Das gilt nur für klassische Linoleumböden. Befindet sich eine Dekorschicht an der Oberfläche oder haben wir es mit Klick-Linoleum zu tun, sieht die Sache wieder anders aus.
Ist ein Linoleumboden das gleiche wie ein Vinyl- oder PVC-Boden? Machen wir es kurz: Nein, Linoleum- und Vinyl- bzw. PVC-Böden sind nicht ein und dasselbe. Auch wenn die Begriffe im Alltag von Laien sehr oft als Synonym verwendet werden, gibt es zentrale und wichtige Unterschiede! Während es sich bei Vinyl-/PVC-Böden um elastische Bodenbeläge auf einer Polyvinylchlorid-Basis handelt (PVC), ist Linoleum – wie erwähnt – ein natürliches Material. Beide Varianten sind jedoch robust, belastbar, langlebig und somit ideal für die Verlegung in so gut wie jedem Raum geeignet. |
So entfernen Sie ein Linoleumboden richtig
Um eine möglichst reibungslose Entfernung des Linoleumbodens zu ermöglichen, ist es wichtig, die damals angewandte Verlegeweise zu kennen. Wer in der Praxis auf eine ganz bestimmte Variante trifft, hat nämlich den „Entfernungs-Jackpot“ gezogen. Konkret geht es um folgendes Szenario:
Befestigung mit doppelseitigem Klebeband:
In diesem Fall geht die Entfernung des Linoleumbodens besonders einfach von der Hand. Die ganze Angelegenheit ist eine Frage von wenigen Handgriffen:
- Ein mit doppelseitigem Klebeband befestigter Linoleumboden lässt sich ganz einfach abziehen. Eventuell braucht es dafür etwas mehr Muskelkraft, das ist dann aber auch schon alles.
- Die Reste des Klebebandes können Sie mit einer Spachtel vom Untergrund abkratzen.
- Sollten die Reste verhärtet sein, nutzen Sie am besten einen Föhn, um diese wieder aufzuweichen – und greifen Sie danach zur Spachtel.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es in der Praxis meistens leider auch. Die Befestigung mit doppelseitigem Klebeband wird nur äußerst selten angewendet. In der Regel werden Sie es mit einem anderen Szenario zu tun bekommen.
Vollflächig verklebter Linoleumboden
Aus Gründen der Robustheit und der Haltbarkeit werden Linoleumböden zu 99,9 % vollflächig verklebt. Da wackelt nichts, da bleibt alles an seinem Platz – für viele Jahrzehnte. Um einen derart fixierten Bodenbelag zu entfernen, ist ein entsprechend hoher Aufwand nötig.
- Schneiden Sie den Bodenbelag zunächst in 20 Zentimeter breite Streifen. Dadurch wird die angewandte mechanische Kraft auf diese schmalen Abschnitte konzentriert und geht nicht über den gesamten Boden verloren.
- Wer komplett auf Handarbeit setzt, greift nun zu Föhn und Spachtel. Die Wärme sorgt dafür, dass sich der eingesetzte Klebstoff einfacher lösen lässt. Mit einer Spachtel heben Sie nun den Linoleumboden Stück für Stück vom Boden ab.
- Wer nicht mit Föhn und Spachtel hantieren möchte, setzt gleich auf einen sogenannten Bodenstripper. Die schaben das Linoleum mit einem beweglichen Messer ganz einfach ab. (Die Geräte können in so gut wie jedem Baumarkt ausgeliehen werden.)
- Die Klebstoffrückstände entfernen Sie am besten ebenfalls mit dem Bodenstripper. Eine Spachtel oder ein Elektroschaber sind auch gute Alternativen.
- Sie haben es mit besonders hartnäckigen Klebstoffrückständen zu tun, die sich nicht mechanisch beseitigen lassen? Wurde ein wasserlöslicher Kleber verwendet, empfehlen wir einen Schwamm mit heißem Wasser oder einen Dampf-Tapetenlöser.
- Hilft auch das alles nichts, bleibt nur noch der Griff zum sogenannten Sanierungsschleifer. Der ist selbst in den aussichtslosesten Fällen ein Erfolgsgarant.
Klick-Linoleum entfernen: Nichts leichter als das Besonders lang ist Linoleumboden mit Klicksystem noch nicht auf dem Markt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein derartiger Belag entfernt werden muss, ist also relativ gering. Falls Sie sich doch in einer entsprechenden Situation befinden, stehen sie vor einer sehr kleinen Herausforderung. Wie genau Sie vorgehen müssen, hängt von der Art des verwendeten Klicksystems ab: Elemente mit Locksystem lassen sich durch Anwinkeln herausnehmen.Elemente mit klassischem Klicksystem werden üblicherweise horizontal auseinandergezogen. Achtung: Sollten Sie den Bodenbelag wiederverwenden wollen, achten Sie darauf, dass beim Herausziehen Nut und Feder des Klicksystems nicht beschädigt werden. |
Wie wird ein Linoleumboden richtig entsorgt?
Der alte Linoleumboden wurde erfolgreich entfernt. Abgeschlossen ist das Projekt damit aber noch längst nicht. Denn: Was macht man nun mit den Resten? Wohin mit dem Müll? Als zertifizierter Entsorgungsbetrieb wissen wir vom Räumungs- und Umzugsservice für Wien & Niederösterreich genau, wie Sie nun vorgehen müssen.
- Die gute Nachricht: Wie weiter oben bereits erwähnt, ist Linoleum ein „nachhaltiges Naturmaterial“ und darf deshalb im Grunde ganz einfach via Rest- oder Sperrmüll entsorgt werden.
- Die schlechte Nachricht: Bei der Entfernung eines Linoleumbodens kommen meist derartige Mengen an Müll zusammen, dass eine normale schwarze Mülltonne in üblicher Haushaltsgröße nicht ausreichen wird. So bleibt oft nur die Fahrt zum Altstoffsammelzentrum bzw. das Warten auf die Sperrmüllabholung als gangbare Option.
Haften zu große Mengen an Resten am Linoleum, gilt das Material praktisch als Bauschutt und muss entsprechend entsorgt werden. Wer sich die Arbeit ersparen möchte, der kann ein Entsorgungsunternehmen wie das Räumungs- und Umzugsservice für Wien und Niederösterreich damit beauftragen.
Vorsicht: Asbest in alten Linoleumböden!
Wie wir bereits zweimal erwähnt haben, handelt es sich bei Linoleum um ein Material, das zum überwiegenden Großteil aus natürlichen Stoffen besteht. Je moderner das Erzeugnis, desto höher ist dieser Anteil.
In der Praxis hat man es aber in den allermeisten Fällen mit alten Linoleumböden zu tun. Diese stammen oft aus den 1970er- und 80er-Jahren. Probleme mit schädlichen Inhaltsstoffen waren damals noch sehr weit davon entfernt, im allgemeinen Bewusstsein anzukommen. Also nahm man es bei der Produktion nicht so genau und verarbeitete Stoffe, von denen ein großen gesundheitliches Risiko ausgingen.
Allerbestes und wohl prominentestes Beispiel: Asbest! Das nachweislich krebserregende Material wurde erst zu Beginn der 1990er-Jahre endgültig verboten. Zu diesem Zeitpunkt waren aber schon sehr viele Linoleumböden verlegt – in denen Asbest verarbeitet wurde.
In verlegtem Zustand ist das kein Problem. Wer den Belag aber entfernt, der sorgt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dafür, dass gefährliche Asbestfasern in die Luft gelangen und eingeatmet werden.
Eine Demontage in Eigenregie ist deshalb immer mit einem großen Risiko verbunden und sollte am besten in die fähigen Hände von Profis gelegt werden. Fachbetriebe wie das Räumungs- und Umzugsservice für Wien & NÖ wissen genau, wie sie mit derartigem Gefahrengut umzugehen haben und wie es den Vorschriften entsprechend entsorgt werden muss.
Linoleumboden entfernen: Unser Resümee
Die Entfernung eines alten Linoleumbodens ist keine Raketenwissenschaft. Entweder haben Sie Glück und Sie sehen sich einem mit doppelseitigem Klebeband oder einem moderneren Klick-Linoleum gegenüber. Oder Sie haben es mit einer vollflächig verklebten Variante zu tun. In diesem Fall wartet zwar etwas mehr Arbeit auf Sie, kompliziert ist diese aber auch nicht. Ein Föhn und eine Spachtel oder gleich ein Bodenstripper reichen völlig aus. Vorsicht bei besonders alten Modellen! Hier könnte Asbest mitverarbeitet worden sein! Beauftragen Sie in so einem Fall unbedingt einen Fachbetrieb mit der Entfernung und der Entsorgung.